Katastrophenschutz - Vorsorge Drucken

katastrophenschutzvorsorge

Fast jedes Jahr ereignen sich in vielen Regionen der Welt schreckliche Katastrophen. Über die zur Verfügung stehenden Medien erreichen uns schockierende Bilder von hilflosen Kindern, Frauen und Männern. Zerstörte Häuser, Dörfer, Städte und hungernde Menschen geben uns nur ein kleines Bild von der Realität, die in den Katastrophengebieten unter Umständen Hunderttausende Menschen betreffen. Keiner, der nicht unmittelbar in einer derartigen Katastrophenregion war, kann sich das Elend und das Chaos vorstellen, wenn über „Nacht“ elementare Dinge des täglichen Lebens, medizinische Betreuung, Information und Kommunikation nicht mehr vorhanden sind.  Es ist schwer vorstellbar, dass uns in Europa Katastrophen im Ausmaß wie die Tsunamikatastrophe vom 26.12.04  treffen können. Es ist schwer vorstellbar, dass in Europa mehrere Hunderttausend Menschen über Nacht obdachlos werden und Hilfe benötigen. Schwer vorstellbar – aber unmöglich ?

Natürlich verfügen die Staaten Europas, gegenüber den Ländern der „3. Welt“, über eine hervorragende, länderübergreifende Infrastruktur, Logistik und Kommunikation. Kommunale, nationale und europäische Regierungen, Behörden, Verwaltungen und Organisationen haben in vielen Jahrzehnten Strukturen geschaffen, die selbst in abgelegenen Gebieten schnelle und umfangreiche Hilfe ermöglichen. Europa verfügt über ein gigantisches Potenzial aller notwenigen Güter zur Gefahrenabwehr und Versorgung von hilfebedürftigen Menschen.

Also kein Grund zur Sorge – oder doch ?

Der Begriff Katastrophe stammt aus dem griechischen und bedeutet:

Die Wendung zum Untergang

Das größte Problem  der Katastrophenabwehr ist, dass Katastrophen in der Regel unerwartet bzw. mit einer geringen Vorwarnzeit eintreffen. Selbstverständlich  hat eine eintreffende Katastrophe immer die Eigenschaft weitere Katastrophen auszulösen. (Sprichwort: Eine Katastrophe kommt selten allein.)Die abwehrenden Kräfte und Behörden werden schlagartig mit Problemen konfrontiert, die wiederum weitere Gefahren auslösen und so weiter. Diesem entstehenden Lawineneffekt an Problemen, Gefahren und besonderen Situationen ist in der Anfangsphase keine Struktur der Welt gewachsen. Die Erfahrungen des Hochwassers 2002 haben gezeigt, dass schon bei dieser „lokal begrenzten Kleinstkatastrophe“  die Koordination von Hilfsmaßnahmen in der Anfangsphase zum Teil erhebliche Schwierigkeiten bereitete. Ein nicht geringer Teil von Hilfsmaßnahmen verpuffte wirkungslos aufgrund unzureichender Absprachen zwischen angrenzenden Verantwortungsbereichen. Dabei war weder die Kommunikation, Logistik noch Infrastruktur im größeren Ausmaß ausgefallen.

Man muss also davon ausgehen, dass nach dem Eintreffen einer größeren Katastrophe ein Zeitfenster entsteht, bis flächendeckend Abwehr- und Hilfsmaßnahmen eintreffen. Wie groß das Zeitfenster ist, hängt von vielen Faktoren ab. Art, Umfang und Ursache der Katastrophe sowie territorial betroffene Flächen und lokale Besonderheiten sind  nur einige Beispiele dafür.

Durch Katastrophen betroffene Bereiche und Territorien müssen damit rechnen, dass mehrere Stunden bis mehrere Tage keine bzw. nur unzureichende Abwehr- und Hilfsmaßnahmen eintreffen. Betroffene  Personen können in diesem Zeitraum auf sehr schwierige Situationen treffen. Eine gewisse Vorbereitung kann helfen, die Zeit, bis zum Eintreffen der Gefahrenabwehr- und Hilfsmaßnahmen, zu überbrücken. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat zu diesem Zweck Empfehlungen für Vorsorgemaßnahmen erarbeitet.

Notvorrat Lebensmittel

Bei Katastrophen größeren Ausmaßes, in deren Folge die Infrastruktur und Logistik der betroffenen Territorien mehr oder weniger zerstört wurde, wird die Versorgung von Teilen der Bevölkerung mit Lebensmittel für einen gewissen Zeitraum stark beeinträchtigt werden. Ein Notvorrat an bestimmten Lebensmittel kann helfen, die Zeit bis zum Eintreffen der Hilfsmaßnahmen zu überbrücken. Gerade in den ersten Tagen nach dem Eintreten einer Katastrophe ist es wichtig, leistungsfähig zu bleiben um sich und anderen zu helfen.

Nahrungsmittel: Notvorrat für 1 erwachsene Person (2000 kcal/d) für 14 Tage 

Getreideerzeugnisse:                                4,5 kg                                             Milcherzeugnisse:  2,0 kg

Fetterzeugnisse:                                      0,5 kg                                             Obst:                     2,0 kg

Fleischerzeugnisse:                                  2,0 kg                                             Gemüse:               4,5 kg

Wasser/Getränke:                                    21 Liter 

                                                                               

Vorratsliste (Empfehlung)

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Notvorrat Hygiene- und Apothekenmittel

Das Sauberkeit und Hygiene während Katastrophensituationen auch weiterhin  ein Grundbedürfnis sind, ist selbstverständlich. Eine Grundhygiene ist vor allem jedoch eine Voraussetzung dafür, dass die Gefahr der Ausbreitung von infektiösen Krankheiten  entgegengewirkt wird.

Vorratsliste (Empfehlung)

Notvorrat Medikamente

Eine umfassende medizinische Versorgung ist für uns eine Selbstverständlichkeit. Die Beeinträchtigung der Versorgung durch Verlust oder Überlastung der Krankenhäuser, Ausfall der Kommunikation sowie ausbleibende Lieferungen von Medikamenten und Verbrauchsartikeln kann, insbesondere bei Personen, die auf regelmäßige Einnahme von Medikamenten angewiesen sind, zu großen Problemen führen. Grundkenntnisse und Fähigkeiten der Ersten Hilfe können für die Rettung von Personen lebenswichtig sein. Jeder Bürger sollte seine Fähigkeiten prüfen und, wenn notwendig, einen Erste Hilfe - Lehrgang besuchen. Zumindest aber sollte eine einfache Anleitung für lebensrettende Sofortmaßnahmen vorhanden sein. Für einen Notvorrat an notwendigen Medikamenten wenden sie sich bitte an ihren Hausarzt.

Vorratsliste (Empfehlung)

Notvorrat Bedarfs- und Gebrauchsmittel

Die Auswirkungen von Katastrophen können zum Ausfall des Energie -, Wärme - und Trinkwassersystems führen.  Unter Umständen ist eine große Anzahl von Personen gezwungen ihre Wohnungen oder Häuser zu verlassen bzw. diese wurden durch äußere Einflüsse zerstört. Die Organisation, Koordination und Versorgung von Notunterkünften für mehrere tausend Menschen ist sehr komplex und benötigt einen bestimmten Zeitfaktor. Aus diesem Grund kann es in Katastrophensituationen unter Umständen vorkommen, dass Personen eine gewisse Zeit im Freien überbrücken müssen. Dazu können bestimmte Hilfs- und Gebrauchsmittel sehr nützlich sein.

Vorratsliste (Empfehlung)

Notgepäck

Die Erfahrungen bei vorsorglichen Evakuierungen der letzten Jahre (z.B. bei Bombenentschärfungen, Hochwasser usw.) haben gezeigt, dass diese geplanten und vorbereiteten Räumungen einen erheblichen Zeitbedarf benötigen. In Katastrophensituationen können bestimmte Umstände erfordern, dass Wohnungen und  Häuser umgehend und sofort verlassen werden müssen. Ohne Vorbereitung ist es zeitlich nicht möglich, dass betroffene Personen z.B. wichtige Dokumente oder notwendige Bedarfsmittel mitführen können. Deshalb ist es empfehlenswert, bestimmte Dokumente und Bedarfsmittel so aufzubewahren, dass diese schnell und ohne Zeitverzögerung mitgenommen werden können. Dokumente, die zur Ausweisung bzw. Identifizierung dienen, sollten gut geschützt am Körper getragen werden. Kinder, die keine eigenen Dokumente besitzen, sollten eine „SOS-Kapsel“ (Name/Vorname, Geburtsdatum, Adresse, Daten der Erziehungsberechtigen, Blutgruppe usw.) bei sich tragen. SOS-Kapseln sind in Apotheken und Drogerien erhältlich.

Zum Notgepäck gehören