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Von Schuhgrößen, Schlauchpaketen und einem langen, steinigen Weg PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: SH   
Dienstag, den 05. April 2022 um 18:24 Uhr

2022-04-05-brockenWer am Sonnabend in Richtung Brocken unterwegs war, hat sich vermutlich über eine kleine Gruppe von acht Wanderern gewundert. Schon von Weitem sah man ihre roten Schlauchpakete im Kontrast zum Schnee aufleuchten. Aber warum schleppten sie diese von Ilsenburg bis zum höchsten Gipfel Mitteldeutschlands?
Sechs der acht Personen sind junge Brandmeisteranwärter*in, die am vergangenen Freitag ihren ersten Ausbildungstag hatten. Damit sie sich untereinander besser kennenlernen, wird jedes Jahr durch die Berufsfeuerwehr Halle (Saale) eine Kennenlernwanderung zum Brocken organisiert. Geprägt ist diese Wanderung von verschiedenen Aufgaben, bei der die jungen Beamten*in lernen sollen, was Feuerwehr ausmacht - die Arbeit im Team.
Hauptaufgabe war es, die beiden Schlauchpakete auf den Berg zu tragen. Dies machten sie sehr umsichtig, überlegten sich dafür verschiedene Tragemöglichkeiten und wechselten sich ab, sodass jeder die gleichen Belastungen aushalten musste. Außerdem fand eine Art „Speeddating“ statt. In kurzen Intervallen bildeten sich Zweierteams, die sich kurz die wichtigsten Dinge zu ihren Lebensläufen austauschten. Die wichtigste Frage lautete hierbei: „Wer hat welche Schuhgröße!“. Der Weg zum Gipfel gestaltete sich aufgrund der winterlichen Verhältnisse als etwas anstrengend. Doch der schlimmste Part war der Brocken selbst. Hier wehte der Wind vergleichbar kleiner Nadelstiche auf der Haut und kroch durch sämtliche Kleidungsschichten hinweg. Die gefühlten -17°C verlangten den Auszubildenden viel ab. Darum ging es nach einer kurzen Stärkung mit warmen Getränken und Essen schnellen Schrittes zurück nach Ilsenburg. Aber die Ausbilder wären keine guten Ausbilder, wenn sie sich nicht noch etwas ausgedacht hätten. So mussten sämtliche Rucksäcke auf einem Tragetuch über eine längere Strecke transportiert werden. Außerdem sollten sie den Umgang mit der Dunkelheit lernen, der ihnen später in Brandräumen begegnen kann. Dazu wurde ihnen, frei nach dem Kinderspiel „Blinde Kuh“, die Augen mit der sogenannten Flammschutzhaube verdunkelt und sie mussten sich gegenseitig über eine Brücke mit Hindernissen führen. Nachdem die kleine Gruppe wieder zurück am Auto war, wurden die Ergebnisse des Speeddatings ausgetauscht, sodass nun alle etwas über den anderen wissen, inklusive der jeweiligen Schuhgröße. Für alle Beteiligten war dies ein toller Tag!

Diese Wanderung dient gleichzeitig als Symbol für die 24-monatige Ausbildung die vor den jungen Brandmeister*innen liegt. Sie werden geprägt sein durch Teamfähigkeit, Ausdauer, Stolpersteinen, Verlässlichkeit und der Sicherheit, dass trotz allem immer jemand hinter ihnen stehen wird. Wir wünschen ihnen auf diesem Weg alles Gute und viel Erfolg!

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