In den Vormittagsstunden kam es erneut zu einer vermutlich vorsätzlichen Freisetzung einer chemischen Substanz. Das Einsatzleitzentrum alarmierte den Gefahrstoffzug sowie einzelne Kräfte der Zentralen Messeinheit Halle (Saale). Im Eingangsbereich eines Mehrfamilienhauses, in der Nähe der Berliner Straße, hatten Unbekannte eine stark riechende Flüssigkeit ausgebracht. Die eintreffenden Kräfte der Feuerwehr Halle (Saale) sicherten den Bereich zunächst großräumig ab. Einsatzkräfte unter schwerem Atemschutz gingen zur Lageerkundung vor und lokalisierten den chemisch kontaminierten Bereich.

Die anwesenden Bewohner wurden informiert und bei geschlossenen Türen in ihren belüfteten Wohnungen belassen. Der Einsatzleiter sammelte weitere Informationen. Zunächst wurde überprüft, ob im Umfeld eventuelle Arbeiten mit chemischen Substanzen erfolgt waren. Der Hauseigentümer wurde zur Einsatzstelle beordert. Zeitgleich nahmen Einsatzkräfte Proben auf, die zur Sofortanalyse der Zentralen Messeinheit übergeben wurden. Nach entsprechender Befragung aller Beteiligten konnte eine versehentliche Freisetzung ausgeschlossen werden. Die Analyse der chemischen Substanz vor Ort war schwierig. Den Messtechnikern standen nur verunreinigte Proben in geringen Mengen zur Verfügung. Um eine Aussage treffen zu können, waren weitere Maßnahmen notwendig. So wurde zum Beispiel der ph Wert sowie die Wasserlöslichkeit des Stoffes ermittelt und die Bildung von zündfähigen Dämpfen überprüft. Erst nach ca. einer Stunde konnte der Stoff mit einem Infrarotspektrometer identifiziert werden. Die entsprechenden Messprotokolle wurden der Polizei übergeben, die weitere Ermittlungen einleiteten. Die chemische Substanz konnte mit speziellen Mitteln aufgenommen werden. Luftdicht verpackt übernahm eine Firma die fachgerechte Entsorgung. Die Einsatzstelle wurde der Polizei übergeben die in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt weitere Maßnahmen einleitete.