Heftige Wind- und Sturmböen sowie kurzeitiger Starkregen verursachte am Abend und in der Nacht zum 22.06 einen zum Teil erheblichen Schaden im Stadtgebiet sowie im angrenzenden Saalekreis. Die Feuerwehr Halle (Saale) rückte mit allen verfügbaren Kräften aus, um die Schäden bzw. Gefahrenbereiche zu beseitigen. Windböen hatten zahlreiche Bäumen umgeworfen bzw. so beschädigt, dass größere Äste abbrachen und auf Straßen und Gehwege stürzten. Der kurze aber heftige Regen hatte einzelne Keller im Stadtgebiet geflutet. Nach bisherigen Erkenntnissen wurden jedoch keine Personen verletzt. In Einzelfällen entstand ein beträchtlicher Sachschaden. So zum Beispiel in der Roßbachstraße. Dort hatte ein entwurzelter Baum das Dach sowie die Fassade eines Mehrfamilienhauses beschädigt.

Die Feuerwehr beseitigte den Baum mittels Motorsägen. In vielen Bereichen der Innen- und Südstadt wurden durch Sturmböen lose Teile von Fassaden gerissen und gefährdeten den laufenden Verkehr. Die Feuerwehr kontrollierte die entsprechenden Fassaden auf weitere lose Teile und entfernte diese vorsorglich. In der Pfännerhöhe mussten Bereiche eines Fußweges gesperrt werden, da die Gefahr von herabfallenden Teilen nicht beseitigt werden konnte. Am Abend und in der Nacht kam es so zu über 100 Einsätzen. Auch am 23.06 hatten die Einsatzkräfte der Feuerwehr zahlreich Folgeeinsätze. Weitere Bäume bzw. Äste mussten von Straßen und Gehwegen entfernt werden. Zu einem komplizierten Einsatz kam es am Abend im Stadtteil Kanena. Dort hatte sich eine Esche gespalten. Ein extrem großer Ast hatte sich in einem danebenstehenden Baum verfangen und drohte auf einen Spielplatz zu fallen. Ein angrenzendes Gebäude wurde ebenfalls durch den beschädigten Baum gefährdet. Da die Feuerwehr mit der Drehleiter nicht an die Gefahrenstelle heran kam, entschied sich der Einsatzleiter den Baum mit der Winde eines Hilfeleistungslöschfahrzeuges abzuziehen. Gemeinsam mit den Gruppenführern begutachtete der Einsatzleiter die Sachlage. Eventuelle mechanische Spannungen ließen sich kaum abschätzen. Eine Telefonleitung befand sich ebenfalls in unmittelbarer Nähe. Vor dem Abziehen wurden mit einer Motorsäge Sollbruchstellen im Hauptstamm angesetzt. Nachdem alle Einsatzkräfte einen festgelegten Sicherheitsabstand eingenommen hatten, zog die 5 t Winde an. Durch nicht vorhersehbare Einflüsse fiel der Baum in eine völlig unerwartete Richtung und traf dieTelefonleitung. Doch die Gefahrenquelle war somit beseitigt. Die Entsorgung wird in den nächsten Tagen durch das Grünflächenamt erfolgen.